Kollagenose-Archiv Sjögren-Syndrom-Selbsthilfe
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Das Sjögren-Syndrom ist eine Autoimmunkrankheit, die zum entzündlichen Rheuma und dort zu den Kollagenosen gehört. Die exokrinen Drüsen werden durch den Autoimmunprozess langsam zerstört. Augen oder Mund werden allmählich trockener. Typisch ist auch eine ausgeprägte Müdigkeit und schnelle Erschöpfbarkeit. Über 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Das Sjögren-Syndrom ist wie alle Autoimmunerkrankungen vorwiegend genetisch bedingt und nicht ansteckend.



Haben Sie häufig trockene, tränende, gerötete, brennende oder juckende Augen sowie chronische Bindehautentzündungen, und Ihr Arzt weiß nicht, woran es liegt?

Leiden Sie unter weiteren Beschwerden wie z.B. Müdigkeit, Gelenkschmerzen, trockener Haut, Mundtrockenheit, Schwellungen der Speicheldrüsen, trockenem Husten, Trockenheit im Genitalbereich, Lichtempfindlichkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Medikamentenunverträglichkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und weiteren Beschwerden, für die kein Arzt eine Erklärung findet?

Waren Sie schon bei mehreren Ärzten, und keiner konnte Ihnen helfen?

Sind Sie eine Frau und zwischen 20 und 60 Jahren alt?

Auch wenn nur einige der oben genannten Merkmale auf Sie zutreffen, könnte es sein, dass bei Ihnen eine Erkrankung vorliegt, die "Sjögren-Syndrom" genannt wird.

Das Sjögren-Syndrom ist eine Autoimmunkrankheit, die zum entzündlichen Rheuma und dort zu den "Kollagenosen" gehört. Durch eine Fehlreaktion des Immunsystems werden exokrine Drüsen zerstört. Diese Drüsen sondern Feuchtigkeit und andere Stoffe ab, beispielsweise die Tränenflüssigkeit (Tränendrüsen), den Speichel (Speicheldrüsen), den Schweiß (Schweißdrüsen), den Schleim in den Atemwegen und im Verdauungssystem (schleimproduzierende Drüsen im Bronchial- und Magen-Darm-Bereich) sowie Verdauungsenzyme (Bauchspeicheldrüse).

Etwa 90 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Die Erkrankung wird oft erst nach den Wechseljahren (Menopause) diagnostiziert. Da das Sjögren-Syndrom jedoch in der Regel langsam chronisch-progredient verläuft, ist anzunehmen, dass die Krankheit in den meisten Fällen viel früher beginnt, wahrscheinlich im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Die Lebenserwartung muss nicht eingeschränkt sein.

Der Facharzt für die Diagnose und Behandlung des Sjögren-Syndroms ist neben dem Augenarzt ein Internist, der gleichzeitig Rheumatologe ist.

Zur Diagnose müssen unter anderem die antinukleären Antikörper (ANA) im Blut untersucht werden. Von den ANA gibt es verschiedene Untergruppen. Besonders wichtig für die Diagnose des Sjögren-Syndroms sind die SS-A/Ro- und SS-B/La-Antikörper. Treten diese Autoantikörper im Blut der Mutter während einer Schwangerschaft auf, können sie beim ungeborenen Kind zu der Ausbildung eines Herzfehlers führen (sogenannter kongenitaler Herzblock).

Die Therapie des Sjögren-Syndroms besteht neben der Behandlung mit Augentropfen und anderen Mitteln, die die Trockenheit lindern wie z. B. Pilocarpin (Salagen®), aus bestimmten rheumatischen Basismedikamenten wie Antimalariamitteln (Quensyl®), Kortison und Immunsuppressiva (z. B. Azathioprin). Diese Medikamente unterdrücken die überschießende Aktivität des Immunsystems. Oftmals sprechen die Beschwerden beim Sjögren-Syndrom auf die Behandlung nur schlecht an. Wenn Trockenheitsprobleme und andere Beschwerden sowie auffällige (Labor-)Befunde vorliegen, sollte beim Sjögren-Syndrom jedoch in jedem Fall ein Therapieversuch mit Basismedikamenten unternommen werden.

Die Trockenheit kann wesentlich durch weitere Maßnahmen gelindert werden:
Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (mindestens zwei Liter pro Tag),
eine gesunde Ernährungsweise mit genügender Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen (besonders Vitamin-B-Komplex, Eisen),
Verzicht auf Kaffee und schwarzen oder grünen Tee,
ausreichende Befeuchtung der Zimmerluft, besonders während der Heizperiode.

Homöopathie und Naturheilkunde helfen kaum oder nicht ausreichend.

Eine Vielzahl von weiteren Erkrankungen kann Trockenheitsbeschwerden hervorrufen, ohne dass ein Sjögren-Syndrom vorliegt, beispielsweise Infektionen oder Diabetes mellitus. Auch verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung Augen- und Mundtrockenheit hervorrufen, zum Beispiel bestimmte Psychopharmaka. Ängste und Stress verstärken manchmal die Beschwerden. Im Alter lässt die Produktion der exokrinen Drüsen nach.



Wüste



(Diese Seite wurde am 17.2.24 aktualisiert.)



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